Bei unseren bisherigen Besuchen im Allgäu/Kleinwalsertal haben wir die Seitentäler um Riezlern und Co. sträflich vernachlässigt. Ein Fehler, wie unsere entspannte Wanderung im Gemsteltal zeigt. Wir starten unterhalb von Mittelberg und laufen die Breitach entlang. Der Bergbach ist zunächst eingehegt und der Breitachweg folgt dem Lauf des Wassers. Wenig später erhält die Breitach etwas mehr Raum. Bäume und Sträucher weichen zurück und wir können das Wasser erreichen. Das nutzt unser felliger Begleiter gleich, um zu trinken und zu baden. Auch das ist Wandern mit Hund. Und so verwundert es nicht besonders, dass sich Mio nur schwer davon überzeugen lässt, dass er doch bitte die Breitach verlassen und weiterlaufen soll.
Start-/Endpunkt:
Bödmerstraße 93 | 6993 Mittelberg
Anspruch:
Mensch – leicht // Hund: mittel
Tour:
Rundtour | 6,6 km | 3,5 h inkl. Pausen
Einkehr:
Schönesbodenalpe | Bernhards Gemstelhütte | Hintere Gemstelhütte
Eine S-Kurve und Brückenüberquerung später stehen wir am Eingang zum Gemsteltal. Wir folgen nun auf einem schmaleren, einfachen Schotterweg, dem Gemstelbach. Es geht jetzt bergan. Jedoch nicht gleich so steil wie auf der Gegenseite – unserem Rückweg. Der Wald weicht weiter zurück und gibt den Blick frei auf eine beeindruckende Bergwelt. Sie wird uns bis zur Hinteren Gemstelhütte begleiten. Mio schaut, schnuppert und nutzt die zahlreichen Quellen und Bäche zum Trinken und Abkühlen. Das ist auch nötig, denn es gibt zunächst wenig Schatten. Dafür kann man Kühe und ihre Glocken hören als wir ‘Tonis Gemstelaple’ passieren.
Zeit zur Einkehr – doch vorher: Wasserspiele
Der Weg ist weiterhin einfach, und jetzt auch flacher. Damit bietet sich die Gelegenheit, die imposanten Gipfel ringsherum zu bewundern. Das Gemsteltal bietet großes Landschaftskino. Beim Blick zurück, schaut man auf das Walmendingerhorn. Voraus thronen Kleiner Widderstein und Bärenkopf. Mio orientiert sich mehr nach unten und genießt das kühle Nass, das überall sprudelt. Ansonsten ist der Weg auch für ihn nicht so spannend. Keine Felsbrocken, Stufen oder Baumstämme, die erklommen oder untersucht werden wollen. Aber für den Anfang ist das auch gut so.
Das ändert sich kurz vor unserer Einkehr, denn der Gemstelbach muss wieder überquert werden. Man könnte das über massive Brücke tun oder wählt den Weg, den sich Mio ausgesucht hat: über Felsbrocken und angeschwemmte Baumstämme, durch das wilde Wasser des Bachs. Dieses Abenteuer scheint ihn ganz schön angestrengt zu haben. Denn als wir nach etwa anderthalb Stunden die Hintere Gemstelhütte – unsere heutige Einkehr – erreichen, fällt er recht schnell in einen tiefen Schlaf.
Mio genießt seine Pause und wir den leckeren Kuchen auf der Hütte. So gestärkt, machen wir uns auf den Rückweg. Wir können das Gemsteltal jetzt noch mehr als auf dem Hinweg genießen, da der Weg zwar steiler, dafür aber noch einfacher ist. Deshalb hat Mio auch noch Muse, die Mauerreste eines abgetragenen Hauses genauer zu untersuchen. Sie liegen unter hohen, Schatten spendenden Bäumen. Wir setzen uns auf die Steine und beobachten, wie es alles untersucht. Ein paar Wanderer gehen währenddessen schwitzend an uns vorbei. Wenig später springt Mio erneut den Gemstelbach und genießt die Abkühlung. Wir wandern anschließend die letzten Meter auf dem Hinweg zurück zum Ausgangspunkt. Mio ist kaputt – sieht aber zufrieden aus.