Bergsehnsüchtig

Draußen unterwegs

Berchtesgadener Land: Königssee – St. Bartholomä – Röthbachfall

Ein Besuch des Königssees ist ein MUSS, wenn man das Berchtesgadener Land besucht. Klar, er ist überlaufen, und natürlich gibt es hier eine Menge Sandalentouristen. Aber er entschädigt auch mit grandiosen Ausblicken und herrlicher Landschaft. Und wenn man sich ein bisschen Abseits bewegt oder weit genug weg vom See ist, wird es sogar ein bisschen ruhiger. Also: Auf geht’s zum ‘Touri-Programm’!

Das Echo vom Königssee

Wie geht das besser als mit einer Bootsfahrt über den Königssee? Am besten startet man diese in der Hochsaison früh am Morgen. Denn dann sind die Schlangen zwar auch schon lang – vor allem bei Sonnenschein – aber es geht noch relativ schnell vorwärts. Zudem sind die Bootsführer gut gelaunt, erzählen ein paar Anekdoten und haben noch genug Luft für das ‘Echo vom Königssee’. Dafür hält nach wenigen Minuten Fahrt das Schiff und einer der Bootsführer spielt Trompete, und erzeugt ein imposantes Echo: ‘Das Echo vom Königssee’. Für mich ein bewegendes Erlebnis!

Nach kurzer (Spiel-)Pause geht es auch schon weiter Richtung St. Bartholomä. Wenn man Glück hat – so wie wir – erwischt man ein ‘ruhiges’ Schiff mit wenigen mitteilungsbedürftigen Mitfahrern. Denn das ermöglicht es, die Landschaft noch mehr zu genießen.

St. Bartholomä: Rote Zwiebeltürme vor imposanter Felswand

Nach etwa einer halben Stunde erreicht man die Haltestelle St. Bartholomä, die ganz im Zeichen der namensgebenden barocken Wallfahrtskirche und der dahinter liegenden Watzmann-Ostwand steht. Hier steigen traditionell zahlreich Passagiere aus. Entweder um von hier die Aufstiege zum Kärlingerhaus via Saugasse, Kührointalm oder Watzmann(haus) in Angriff zu nehmen oder um das Ensemble aus Kirche und königlichen Jagdschloss inklusive Biergarten näher zu erkunden. Wir machen nichts von alldem und fahren weiter Richtung Endstation Salet. Hier ist es gleich viel ruhiger, ohne das es leer ist. Dafür ist das Gebiet viel zu touristisch erschlossen.

Wir laufen zunächst auf Seehöhe in Richtung Obersee. Passieren dabei die Alpengaststätte Saletalm. Links und rechts kommen die steilen Bergwände immer näher. Der Talschluss wird erkennbar. Auf einem schmalen, teils schmierigen Steig folgen wir der Uferlinie des Obersees. Seinem großen Bruder steht er in Schönheit, Lage und Reinheit des Wassers überhaupt nicht nach. Nach einer halben Stunden haben wir das obere Ufer erreicht. Nun könnten wir direkt zur Fischunkelalm laufen oder wir weiter Richtung Röthbachfall wandern. Wir machen Letzteres. Nach wenigen Minuten erreichen wir den Fuß von Deutschlands höchstem Wasserfall. Ein atemberaubender Anblick. Wir kosten ihn für einige Zeit aus. Dann machen wir uns auf den Rückweg. Kehren auf der Fischunkelam ein und genießen großartigen ‘Schüttelkäse’. Eine Spezialität der Alm. Wenig später sitzen wir dann auch schon auf dem Boot, das uns wieder zurückbringt und sich in St. Bartholomä richtig füllt. Logisch. Schließlich ist es hier wunderschön.

PS: Vor vielen Jahren war ich schon einmal an diesem wunderschönen Ort. Aber nicht nur in diesem Fall muss man feststellen: Die Pubertät kann den Blick für die wirklich schönen Dinge verstellen. Denn damals war es für mich nur schrecklich und ich hätte mir nie im Leben vorstellen können, noch einmal hierher zurückzukehren. Zum Glück habe ich es getan. Erwachsen werden hilft ;-).

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