Bergsehnsüchtig

Draußen unterwegs

Etappe 8: Von Ramsau zum Königssee

Es ist, als ob sich das Wetter auf dieser für uns (vorerst) letzten Etappe des Salzalpensteigs versöhnen will. Denn den ganzen Tag scheint die Sonne auf unserem Weg zum Königssee. Und deshalb ist die heutige Wanderung auch purer Genuss, obwohl die fast 20 Kilometer hinten raus schon an den Kräften zehren. Am Anfang der Etappe steht der Aufstieg zum Soleleitungsweg. Dafür müssen wir durch den Schluchtsteig, den wir am Ende von Etappe 7 abstiegen, nach oben durchschreiten. Gleich zu Beginn der Etappe ist dieses Stück motivierend und anstrengend zugleich. Die Schlucht ist im trockenen Zustand noch eindrucksvoller. Auf der Höhe, die wir nach etwa einer halben Stunde erreichen, bleiben wir die nächsten Stunden. Größere Steigungen oder Abstiegen bleiben zunächst aus.

Der Soleleitungsweg ist ein bequemer Wander-/Spazierweg, der dazu einlädt, Gipfelkino – Bergpanorama zu genießen. Mal führt er durch Bergwald, dann wieder durch freies Weidegelände. Alles, was gleich zu Beginn erleben, entschädigt für die Regentage. Wir können beispielsweise tief ins Wimbachgries hineinschauen. Watzmann und Hochkalter sind zum Greifen nah. Imposant! Bis zum Berggasthof Söldenköpfl folgen wir dem Soleleitungsweg, der hier endet. Um die Aussicht noch länger auf uns wirken lassen zu können, kehren wir ein. Der Gasthof ‘klebt’ am Hang. Deshalb bietet sich uns fast ein 270°-Panorama. Traumhaft!

Schönau am Königssee ist ausgeschildert. Vorher müssen wir jedoch den tiefsten Punkt der heutigen Etappe durchschreiten. Und der liegt in Engedey. Deshalb müssen wir die nächsten Kilometer über den Klinggraben absteigen. Das ist stellenweise ziemlich steil und rutschig. Denn der Weg führt über eine Schotterstraße, die zum Berggasthof führt. Bergwald schirmt uns vor der Sonne ab. Leider oder zum Glück verhindert er auch Ausblick, sodass wir uns vollständig darauf konzentrieren können, auf dem Schotter nicht wegzurutschen.

Der Grünstein ist für uns gesperrt

Schnell erreichen wir Engedey, einen Ortsteil von Bischofswiesen. Dort werden wir von nicht zu übersehenden Hinweisschildern ‘begrüßt’. Wir dürfen nicht über den Grünstein bzw. das Grünsteinhaus gehen*, sondern müssen durch Schönau in Richtung Königssee marschieren. Schade! Wir können der Sperrung dennoch Positives abgewinnen: Zum einen müssen wir weniger Höhenmeter meistern und zum anderen haben wir einen wichtigen Grund, wieder hierherzufahren.

Nach einem Hatscher durch Schönau liegt er auf einmal vor uns: der Königssee. Seine Schönheit beeindruckt uns sofort wieder und lässt die Anstrengungen vergessen. Wir sind stolz darauf, was wir geschafft haben. Welche tollen Flecken wir zwischen Chiemsee und Königssee entdeckt haben und welch tolle Menschen wir kennenlernen durften. Dass wir dem schlechten Wetter und nassen Füßen getrotzt haben. Uns stören deshalb auch nicht die Touristenmassen am Ufer. Ganz im Gegenteil, wir freuen uns darauf, in den nächsten Tagen noch hier zu bleiben und Teil der Touristen zu werden.

*Zum Zeitpunkt unserer Wanderung war der Weg über den eindrucksvollen Gipfel aufgrund von Unwetterschäden gesperrt.

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