Bergsehnsüchtig

Draußen unterwegs

Tag 1: Die Hohe Salve stets im Blick

Die Hohe Salve ragt hinter uns auf und vor uns liegen mehr als 100 Kilometer auf dem KAT-Walk. Die Sonne scheint. Es ist ein warmer Sonnentag und wir starten im Zentrum von Hopfgarten diese Weitwanderung. Vor dem Tourismusbüro signalisiert ein prägnanter Stein den Startpunkt des KAT-Walks. Noch lässt nichts auf die angekündigte Einsamkeit schließen. Denn das Parkhaus der Bergbahnen Hohe Salve liegt unweit davon und zieht zahlreiche Besucher an. Wir entfernen uns schnell von hier, unterqueren Bundesstraße und Bahnlinie. Danach geht es noch über eine Brixentaler Ache. Schon liegt Hopfgarten hinter uns.

Wir stehen nun auf einer saftigen Wiese. Den Verkehrslärm nehmen wir noch wahr. Doch er wird schon weniger. Aber wo geht es nun lang? Ein Wegweiser mit dem Logo des KAT-Walk weist den Weg. Das klappt übrigens über die gesamte Strecke richtig gut. An der richtigen Stellen findet sich immer wieder das Logo, sodass es schwerfällt, sich zu verlaufen. Apropos: Für uns geht es nun weiter in Richtung eines Waldstücks. Dort wartet der erste Anstieg, der uns über einen Pfad schnell wieder aus dem schmalen Grünstreifen raus führt. Der erste Weiler mit Bauernhöfen ist erreicht. Hier kommt es einem vor als wäre man in einer anderen Welt. Es ist ruhig. Nur der Motor eines Traktors blubbert und Grillen zirpen. Der Duft frisch gemähten Grases liegt in der Luft.

Nächstes Ziel: Penningdörfl

Wir durchqueren den Weiler und gehen auf einer schmalen Straße weiter bergan. Wenn wir zum Luftholen stoppen und zurückblicken sehen wir noch immer die Hohe Salve und unseren Startpunkt in Hopfgarten. Nach wenigen Minuten verlassen wir die Straße und biegen in einen Wald ein. Der Weg ist nun eine Forststraße. Nicht spannend. Zum warmlaufen aber wunderbar geeignet. So kann man den Blick auf Blumen und Pflanzen am Wegesrand werfen und ganz entspannt die frische Luft einatmen. Denn hier ist es nicht warm und stickig. Vielmehr ist das Gegenteil der Fall, denn der Regen der letzten Tage hat die Luft gereinigt.

Der weiterhin leicht ansteigende Weg wird enger und so langsam zum Pfad. Gräser ragen auf den Weg. Erste schmierige Stellen müssen wir passieren. Etwas, das uns in den kommenden Tagen noch öfter passieren wird. So vergeht die Zeit im Fluge und wir erreichen unser nächstes Zwischenziel, das Penningdörfl, schon bald. Das Dörfl ist eine kleine Siedlung mit eigener Kapelle und zählt aufgrund seiner Lage zu den absoluten Highlights der Ferienregion Hopfgarten – Hohe Salve. Leider können wir die Kapelle nicht besichtigen – sie ist abgeschlossen und so verlassen wir das Penningdörfl über einen recht steilen Aufstieg und durchqueren ein schmales Waldstück.

Danach weitet sich die Landschaft wieder. Überall am Hang sieht man vereinzelte Bauernhöfe und Gehöfte. Saftige Wiesen durchzogen von Baumreihen und Büschen prägen die Landschaft, eine Art Sonnenplateau. Auf einer Anhöhe, unter einer großen Linde steht eine Bank, die uns dazu einlädt, Pause zu machen. Nette Einladungen soll man annehmen und wir machen an diesem Platz Rast. Rastplätze wie unserer sollten übrigens stets genutzt werden. Ebenso muss genug zum Rasten mitgenommen werden. Denn auf fast allen Etappen des KAT-Walk gibt es unterwegs keine Einkehrmöglichkeiten. Der Ausblick ist atemberaubend. Denn vor uns baut sich die Bergwelt der Kitzbüheler Alpen auf – Hohe Salve sowie unzählige große und kleine, bekannte und unbekannte Gipfel.

Auf Nebenstraßen Richtung Kelchsau

Weiter geht es nun auf wenig befahrenen Nebenstraßen in Richtung Kelchsau. Die Sonne brennt unerbittlich. Nichts spendet Schatten. Nur gelegentlich schützen Häuser und Bauernhöfe für einen kurzen Moment. Wenn man jedoch seinen Blick vom Asphalt hebt und in die Landschaft schaut, hüpft das Herz. Weiterhin bieten sich traumhafte Ausblicke. Dennoch sehen wir zu, dass wir dieses Stück schnell hinter uns lassen. Auf Asphalt marschieren, macht nicht wirklich Spaß. Trotz der grandiosen Landschaft.

Nach einer halben Stunde biegen wir links ab und treten erneut in eine andere Welt ein. Jetzt ist es wieder grün. Bäume stehen dicht gedrängt und spenden Schatten. Ein breiter, unkomplizierter Weg führt hindurch. Zunächst in einem entspannten auf und auf, gewinnt er wenig später schnell an Höhe. In zahlreichen weiten Kurven gewinnen wir schnell an Höhe. In einer davon treffen wir auch das erste Mal Mitwanderer, die im Schatten rasten. Kurz darauf treten wir aus dem Wald hinaus. Und einmal mehr: weite Landschaften und Ausblicke auf Hohe Salve und Kitzbüheler Alpen. Herrlich. Wir sehen schon den Gipfel des morgigen Tages, den Lodron. Unter uns liegt Kelchsau, ein kleines Seitental des Brixentals. Unser heutiges Tagesziel, das wir einer Stunde Abstieg erreichen.

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